Montag, 26. April 2010

senfkörner

*Vor langer Zeit lebte eine junge Frau namens Kisa Gotami in Indien. Sie begegnete einem Mann und verliebte sich. Die beiden heirateten und in Kürze bekamen sie einen Sohn. Die Eltern waren sehr glücklich, das Heranwachsen des Sohnes zu beobachten. Als der Junge zweieinhalb Jahre alt war, erkrankte er jedoch plötzlich und starb. Kiss Welt brach zusammen. Sie wurde von einer so großen Trauer überwältigt, dass sie nicht glauben wollte, der Sohn sei tot. Sie trug die kleine Leiche des Sohnes auf dem Arm und ging von einem zum anderen. Sie fragte verzweifelt bei anderen Menschen nach einer Medizin, die den Jungen heilen würde. Schließlich führte ihr Weg zu einem berühmten Buddha, und sie bat um seine Hilfe. Der Buddha schaute Kisa mit vollem Mitgefühl an und sagte "Ich werde dir helfen, aber zuvor benötige ich eine Handvoll Senfkörner" Als Kisa sagte, sie sei bereit, alles zu tun, um die benötigte Menge Senfkörner zu besorgen, sagte der Buddha "Aber die Körner müssen aus einer Familie stammen, in der niemand sein Kind, seinen Partner oder seine Eltern verloren hat. Alle Körner müssen aus einem Haus sein, wo der Tod noch nie zu Besuch war." Kisa ging von Haus zu Haus und fragte nach Senfkörnern. Aber in jedem Haus erhielt sie die gleiche Antwort " Natürlich können wir dir Senfkörner geben, aber es gibt bei uns weniger Lebendige als schon Verstorbene." Jeder hatte entweder die Mutter oder den Vater, seine Frau oder den Mann, den Sohn oder die Tochter verloren. Sie besuchte viele Familien und hörte immer von verschiedenen Verlusten. Nachdem sie jedes Haus im Dorf besucht hatte, öffneten sich ihre Augen und sie verstand, dass niemand in seinem Leben von Verlust und Trauer verschont bleibt, und dass sie nicht alleine war. Ihre Trauer verwandelte sich in Mitgefühl für alles anderen trauernden Menschen. Jetzt war sie in der Lage, sich von ihrem Sohn zu verabschieden und ihn zu beerdigen*

= Sei barmehrzig mit dir selbst und denke daran, du bist nicht allein: es lohnt sich die Senfkörner zu suchen, auch wenn man sie nicht findet.

Ben Furmann: Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben

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